POEMArell (nach Antoni Matysek)

Ein POEMArell ist auf den ersten Blick eine (nichtgegenständliche) Zeichnung mit - an den unteren Rand angefügtem, seitlich liegenden - Text.

Ein POEMArell lädt dazu ein, zu betrachten und zeitgleich zu lesen. 

Das POEMArell verknüpft zeichnerisch Ausgestaltetes und geschrieben Codiertes zu einer aufeinander abgestimmten verdichteten und

sich weiter verdichtenden Einheit.

POEMArelle entstehen auf eine eigene Art...

Die Zeichnung geschieht gleichzeitig auf beiden (Körper)Seiten. Die RechtshänderIn wird BeidhänderIn und folgt ihren (tastet ihre) Innenbilder(n)

spiegelhaft mit den geschlossenen Augen.

Die Farbenauswahl (ver)traut (sich) dem jeweiligen einzigen zählenden Moment an (und zu).

Zentrales (weil fragendes) Symbol innerhalb dieser Auseinandersetzung ist der Bildstabe. Alles gestaltende Geschehen spielt innerhalb

der Sphäre des Bildstabierens.

Die Emotionen-Informationen sind spontan, kritisch und flüchtig - daher entstehen POEMArelle selten aber schnell.

Der Gedichttext liegt  auf der Seite, weil es sich dabei nicht in erster Linie um geschriebenen Text handelt.

Die sich der Zeichnung anschließenden Wortsachen bilden spezielle Möglichkeiten für Untermauerung, Ergänzung, Ausformung

und damit Kenntlichmachung der aus seelischen Tiefen beförderten Dinge.

POEMArelle sind gläsern versiegelt und reagieren mit Brüchen und Geräuschen auf Raumveränderungen.

(A. M. 09.08)